Sonnenblume - Helianthus annuus L.

Sonnenblume

Synonyme: Gottesauge, Goldblume, Sonnenkrone, Sunnstern

Wissenschaftlicher Name: Helianthus annuus L.

Familie: Asteraceae (Korbblütlergewächse)


Heimat

Mexiko und Peru.



Inhaltsstoffe

Zungenblütenblätter: Flavonglykoside, Xanthophyll. Öl: ungesättigte Fettsäuren, hauptsächlich Linolsäure, Vitamin E.



Beschreibung

Jeder kennt die Felder mit den leuchtend gelben Sonnenblumen, deren Blütenstände alle in die gleiche Richtung schauen. Hoch aufgerichtete und schlanke, stabile Stängel bildend, kann die einjährige Sonnenblume höher wachsen als ein Mensch. Ihr Blütenkopf erinnert in Form und Farbe an die Sonne, zu der sie viele Beziehungen hat. So lange sie wächst, drehen sich ihre Blätter und Knospen mit dem Sonnenlauf, ein Phänomen, das als Heliotropismus bezeichnet wird. Am Morgen schauen die Knospen nach Osten und am Abend nach Westen, um sich in der Nacht wieder nach Osten zu wenden. Diese Beweglichkeit hört erst auf, wenn die Blüten aufblühen, die Früchte ausreifen und die Sonnenkraft als Ölbildung verinnerlicht haben. Dann verharren die Blüten meist nach Osten gewandt. Ursache für diese Bewegung ist unter anderem das Wachstumshormon Auxin, das sich auf der lichtabgewandten Seite des Stängels anhäuft und ihn dort schneller wachsen lässt. Zusätzlich ist der Zellinnendruck auf der sonnenzugewandten Seite niedriger als im Schatten, was ebenfalls zur Neigung der Knospen in Richtung Sonne beiträgt.

Die Sonnenblume ist das grösste Mitglied der Familie der Korbblütler. Viele kleine Einzelblütchen, so genannte Röhrenblüten, sind zu einem tellerförmigen Blütenstand vereinigt, dessen äussere, gelbe Zungenblüten so angeordnet sind, dass der ganze Kopf wie eine Blüte wirkt. Der Durchmesser eines Blütenkorbes kann zwischen 5 und 50 Zentimetern variieren und 100 bis 8.000 Einzelblüten vereinen. In ihrer amerikanischen Heimat gedieh diese imposante Pflanze vor allem in der nördlichen Prärie, wo sie wild zwischen den mehr als zwei Meter hohen Präriegräsern wuchs.

Für den Gartenfreund ist die Vielfalt der zwischen Juli und September blühenden Sonnenblumenzüchtungen faszinierend, ob klein und passend für den Blumentopf oder gigantisch gross mit bis zu fünf Metern Höhe, ob mit gelben, orangefarbenen, roten oder braunen Zungenblüten und braunem oder gelbem Blüteninneren. An die 70 Arten machen die Gattung der Sonnenblumen recht vielgestaltig.



Wissenswertes

Der wissenschaftliche Name Helianthus - aus griechisch helios = Sonne und anthos = Blume zusammengesetzt - bedeutet ebenfalls Sonnenblume. Seinen Ursprung hat er in dem Werk „Metamorphosen“ des römischen Dichters Ovid (43 v. Chr. bis 17 n. Chr.). Dort beschreibt Ovid die vergebliche Liebe der Wassernymphe Clytia zu Apollon, dem Sonnengott, der sich stattdessen Leukothea zugewandt hat. Aus Eifersucht verrät Clytia dem gestrengen Vater Leukotheas von der geheimen Verbindung seiner Tochter zu Apollon. Als der Vater zusätzlich erfährt, dass Leukothea schwanger ist, begräbt er seine Tochter bei lebendigem Leibe. Clytia versucht danach erneut, sich Apollon zu nähern, der sich ihres Verrates wegen aber nun endgültig von ihr abwendet. In ihrem Leid setzt sich Clytia auf einen Felsen, isst und trinkt nichts mehr, verfolgt die Sonne mit ihren Augen und beklagt ihr Unglück. Nach neun Tagen verwandelt Zeus sie aus Mitleid in eine Sonnenblume, deren Blüte sich stets nach Apollos Sonnenwagen dreht. Da zu Ovids Zeiten noch keine Sonnenblumen in Europa bekannt waren, meinte Ovid in seiner Dichtung wahrscheinlich die Sonnenwende (Heliotropium), die sich ebenfalls nach der Sonne dreht.

In ihrer mexikanischen Heimat nahmen die Einwohner die Sonnenblume bereits vor mehr als 4.000 Jahren in Kultur. Bei den Azteken hatte sie sowohl rituelle als auch politische Bedeutung. Die Azteken verehrten sie als Abbild ihres Sonnengottes und schmückten ihre

Tempel mit Nachbildungen dieser heiligen Blume in purem Gold, aztekische Priesterinnen trugen Kronen aus Sonnenblumen. Gestampfte Samen verwendeten die Ureinwohner Amerikas als Mehl zum Backen oder medizinisch gegen Insektenstiche und -bisse, besonders von Skorpionen und giftigen Spinnen.

Die Spanier nahmen Samen der Sonnenblume 1552 mit nach Europa. Der deutsche Naturforscher, Arzt und Botaniker Lonicerus (1528-1586) erwähnte die exotische Pflanze in seinem 1557 erschienenen Kräuterbuch als Aphrodisiakum. Ab dem 17. Jahrhundert entdeckten die Europäer Sonnenblumenkerne zum Backen oder geröstet als Ersatz für Kaffee und Trinkschokolade und erst ab dem 19. Jahrhundert als Öllieferanten.

Faszinierend ist die nähere Betrachtung der Anordnung der Röhrenblüten und Blätter, wozu ein kleiner Exkurs in die Mathematik notwendig ist. Die Achsen benachbarter Blüten sowie der um den Stängel angeordneten Blätter stehen im so genannten goldenen Winkel zueinander. Dieser Winkel ergibt sich, wenn man die 360 Grad eines Kreises im Verhältnis des Goldenen Schnittes teilt. Der Goldene Schnitt wiederum bezeichnet ein bestimmtes Längenverhältnis: Zwei Strecken stehen im Verhältnis des Goldenen Schnittes zueinander, wenn sich die Länge der grösseren zur kleineren verhält wie die Summe aus beiden zur grösseren. In Kunst und Architektur gilt dieses Verhältnis als ideale Proportion und als Inbegriff von Ästhetik und Harmonie. Ein damit im Zusammenhang stehendes Prinzip ist das der so genannten Fibonacci-Zahlen. Das ist eine unendliche Zahlenreihe, die sich nach einem einfachen Muster berechnet. Die folgende Zahl ist jeweils die Summe aus der letzten und der vorletzten Zahl. Der Quotient zweier benachbarter Fibonacci-Zahlen nähert sich mit ansteigenden Zahlenwerten immer mehr dem goldenen Schnitt an. Diese Zahlenreihen finden sich im Aufbau der Sonnenblume wieder, deren Bestreben es ist, ihre Blätter optimal zur Sonne auszurichten. Dazu ist es sinnvoll, dass sich die Blätter nicht gegenseitig beschatten. Erstaunlicherweise erreicht dies die Sonnenblume am besten, wenn die Abstände zwischen den Blättern der Fibonacci-Folge entsprechen. Das gleiche Zahlenprinzip liegt dem Aufbau des Blütenkorbes zugrunde. Die im goldenen Winkel zueinander stehenden Röhrenblüten bilden links- und rechtsdrehende Spiralen, die ihren Ursprung im Blütenkorbzentrum haben. Ein Blütenkopf enthält meistens 34 linksdrehende und 55 rechtsdrehende Spiralen - zwei aufeinander folgende Zahlenwerte aus der Fibonacci-Reihe. So angeordnet, ist der Platz im Rund des Blütenbodens maximal ausgenutzt.

Vielseitige weitere Verwendungsmöglichkeiten offenbart die Sonnenblume bei weiterer Betrachtung. Die durstige Blume entwässert den Boden, was die Holländer nutzten, um feuchte, schlammige Landstriche bewohnbar zu machen. Der getrocknete Stängel ist ein guter Feueranzünder und lässt sich zu Papier verarbeiten. Und die geschlossenen Knospen schmecken, zubereitet wie Artischocken, köstlich.

Ebenfalls zur Gattung der Sonnenblumen gehört der aus Brasilien stammende Topinambur (Helianthus tuberosus), dessen Knollen im 17. Jahrhundert in Europa eine wichtige Nahrungsquelle wurden.



Die Pflanze anders betrachtet

Die Sonnenblume bringt in ihrem Wachstum ihr Verbundensein mit sowohl Himmel als auch Erde sichtbar zum Ausdruck. Bemerkenswert ist, wie sie die Schwerkraft aufzuheben sucht und zu ihrer luftigen Blütenhöhe hin immer mehr Masse ansammelt. Die um den luftig hohlen Stamm angeordneten Blätter werden nach oben hin immer grösser. Gekrönt ist dieser Stängel von einem einzelnen Blütenkorb, der Licht und Schwere in sich vereint und sich als Knospe nach der Sonne dreht. Der sonnenhaft leuchtende Kranz aus Strahlenblüten umgibt ein erdenschweres Rund aus Röhrenblüten mit reifenden Früchten, das so mächtig ist, das es den ganzen Blütenkopf schwer hinabzieht. Dabei schickt die Sonnenblume ihre Kraft nicht in die Bildung eines weit ausladenden Blütenstandes, sondern hält sie in der dicht gedrängten Korbblüte zurück. Im Ölbildungsprozess konzentriert sie die Sonnenenergie.



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